Hans Glauber
Bilder aus der mechanischen Stadt
Unter Mitarbeit von Else Prünster
128 S., 14,5 x 19 cm
zahlr. Abb. im Duoton
ISBN 978-3-85256-624-5
€ [D/A] 19,90 / € [I] 18,80
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Die irreale urbane Bilderwelt des Hans Glauber
Hans Glauber war eine schillernde Persönlichkeit: Studium der Ökonomie in Mailand und New York sowie der Soziologie in Frankfurt bei Horkheimer und Adorno. 1960–1995 Mitarbeiter der Firma Olivetti in Frankfurt. Seit den 1960er-Jahren beschäftigt sich Glauber intensiv mit dem Medium Fotografie. Er fotografiert Maschinen und Maschinenteile. Seine Arbeiten bauen auf der Mechanik von Schreib- und Rechenmaschinen auf, durchlaufen einen Prozess der Solarisation, des mehrfachen Umkopierens und der Collage. Dabei entstehen düstere und irreale Architekturen bzw. urbanistische Visionen, eine Bilderwelt, die er selbst als „Mechanische Stadt“ bezeichnet und die ihm weltweit Anerkennung in der Kunstwelt und bei Persönlichkeiten wie Theodor W. Adorno, Umberto Eco, Siegfried Giedion oder Peter Gorsen bringt. Mitte der 1970er-Jahre gibt er die Kunst zugunsten eines verstärkten gesellschaftlichen Engagements auf und wird schließlich zum Begründer des Öko-Instituts in Südtirol sowie der Toblacher Gespräche.
Andreas Hapkemeyers kenntnisreiche Darstellung setzt Glaubers Leben und Werk in Beziehung zum historisch-künstlerischen Kontext.
„Die Arbeiten balancieren mit großem künstlerischen Takt auf einem schmalen Grat. Ich hoffe, dass diese höchst originellen Arbeiten die starke Wirkung auch auf andere ausüben, die sie auf mich ausgeübt haben.“ Theodor W. Adorno
„Aus der Unmittelbarkeit des extremen Grafismus taucht der Inhalt auf, das kritische Engagement. […] Durch Glaubers fotografische Arbeit schimmert seine philosophisch-soziologische Grundhaltung.“ Umberto Eco
Der Künstler: Hans Glauber, geb. 1933 in Innichen/Südtirol, gest. 2008 in Bozen. Zahlreiche Ausstellungen, u. a. Gewerbemuseum Zürich, Galerie nächst St. Stephan (Wien), Museo de Bellas Artes (Santiago de Chile), Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld, Kunsthalle Basel, Joanneum Graz, Smithsonian Institution (Washington D.C.).